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Lehrlings-Ausbildung mal anders

Die Lehrlings-Ausbildung hat traditionell bei HOPPE einen hohen Stellenwert, hat bereits des Öfteren schon die landes- und sogar bundesweit besten Lehrlinge in verschiedenen Berufen hervorgebracht. Und die jungen Leute bekommen nicht nur eine Berufsausbildung, sondern auch eine Berufsperspektive. Denn Ziel ist es, für den eigenen Bedarf auszubilden, die Lehrlinge also möglichst auch zu übernehmen: „Der Lehrling von heute ist die Fachkraft von morgen und vielleicht die Führungskraft von übermorgen.“ In allen deutschen Werken gibt es eigene Lehrwerkstätten und hauptberufliche Ausbilder. Die Ausbildungsinhalte der Berufsschulen werden durch innerbetrieblichen Unterricht gefestigt und in der Praxis vertieft. Sollte man aber nicht auch mal einen Blick über den normalen Unterrichtsstoff hinaus ermöglichen? Sich die Zeit nehmen, Inhalte zu thematisieren, die zwar in den Prüfungen nicht abgefragt werden, aber den Horizont gerade unter gesellschaftspolitischen Aspekten erweitern? Das war ein Gedanke von Unternehmer Wolf Hoppe, dem die Lehrlings-Ausbildung sehr am Herzen liegt und der deshalb beispielsweise jedes Jahr die Neuen zu ihrem Start persönlich begrüßt. Aus seiner Idee entstand die Erweiterung der Ausbildungs-Inhalte zum einen um vertieftes HOPPE-Wissen und branchenbezogenes Wissen, zum anderen um gesellschaftspolitische Inhalte, die jetzt erstmals umgesetzt wurde:

Die Lehrlinge des ersten Lehrjahres aus Stadtallendorf, Bromskirchen und Crottendorf machten sich gemeinsam auf den Weg nach Velbert ins Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum. Auch wenn es den guten Griff von HOPPE erst seit 1952 gibt – die Branche hat eine jahrhundertealte Tradition, was dort anschaulich in vielen Facetten dargestellt wird.

Das zweite Lehrjahr besuchte Point Alpha bei Fulda. Schaut man sich die Geburtsdaten der Lehrlinge an, weiß man, dass für sie die Zeit des Kalten Krieges, des Eisernen Vorhangs „nur“ Geschichte ist. Aber gerade die Erinnerung an diese Zeit sollte in Deutschland wachgehalten werden. Point Alpha war der „heißeste Punkt im Kalten Krieg“ „Ich wusste nicht, dass sich NATO und Warschauer Pakt hier wirklich so dicht gegenüber standen und kleinste Provokationen zu einem Krieg hätten führen können“, meinte einer der Lehrlinge erstaunt. Die Gedenkstätte, die es dort heute gibt, ist in ihrem Gesamtkomplex ein einmaliges Zeitzeugnis. „Freiheit ist für uns heute selbstverständlich, jeder kann gehen, wohin er möchte. Die Zeit, als die innerdeutsche Grenze existierte, ist für uns heute unvorstellbar, obwohl es noch nicht wirklich lange her ist“, war eine Erkenntnis. „Hier konnte ich sehr gut erkennen, wie die Bevölkerung in der ehemaligen DDR eingesperrt wurde, wie groß der Druck und die ständige Angst durch Überwachung und Willkür durch das DDR-Regime waren und man dadurch niemandem vertrauen konnte.“ Die Trennung Deutschlands ist glücklicherweise überwunden, und so können sich die hessischen Lehrlinge aus Stadtallendorf und Bromskirchen und die sächsischen Lehrlinge aus Crottendorf diesen Ort gemeinsam (!) anschauen.

Das DIZ ist u. a. eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus

Wenn ein Unternehmen seine deutsche Hauptverwaltung in Stadtallendorf hat, sollte man sich natürlich auch mit der (besonderen) Geschichte der Stadt beschäftigen. Deshalb der Besuch im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ), wo die Lehrlinge des dritten Lehrjahres eine Führung durch Fritz Brinkmann-Frisch erhielten. Das DIZ ist u. a. eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Zeit von 1933 bis 1945 mit der Entwicklung der Stadt als Standort der Rüstungsindustrie. „Erschreckend, unter welchen Bedingungen die Zwangsarbeiter(innen) in den Munitionsfabriken arbeiten mussten“, war ein Kommentar. „Hier wurde wieder einmal vor Augen geführt, welche schlimmen Auswirkungen Volksverhetzung und Diskriminierung haben können“. Und: „Es wurde uns ein tiefer geschichtlicher Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Unternehmen am Standort der ehemaligen Munitionsfabriken nach dem Krieg gegeben. Jetzt kann man erst wirklich verstehen, was Unternehmer-Pioniere wie Friedrich Hoppe geleistet haben.“ Der Besuch war für alle „definitiv eine prägende Erfahrung“.

Als bereichernd wurde es auch empfunden, die Lehrlings-Kollegen aus den anderen Werken, mit denen man die Ausbildung begonnen hatte, wieder einmal zu treffen.

Staatsbürgerkunde und gemeinsames Erleben – die Kombination dieser beiden Komponenten hat sich als ein Volltreffer erwiesen und wird als fester Bestandteil in den Ausbildungsplan aufgenommen.

Lehrlings-Ausbildung mal anders

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