ÖNORM B 3859 – und B 5351
Die ÖNORM B 3859 enthält Bestimmungen über die Ausführung, Prüfung und Kennzeichnung von Tür- und Torbeschlägen für Feuerschutzabschlüsse. Die zulässigen Maße für Baubeschläge – Türgriffe, Türschilder und Rosetten – sind in der ÖNORM B 5340 definiert.ÖNORM B 3859 – Tür- und Torbeschläge für Feuerschutz-Abschlüsse
Wesentliche Merkmale von Feuerschutz-Garnituren, die nach der ÖNORM B 3859 gefertigt werden
- Der Querschnitt des Vierkantstifts muss im Schlossnussbereich 8,5 oder 9 mm betragen. Aufsteckhülsen sind nicht zulässig.
- Der Abstand muss bei Profilzylinder-Schlössern 88 mm und bei Bundbart-Schlössern 90 mm betragen.
- Die Feuerschutz-Garnituren müssen den Nachweis einer DIN EN 1906-Prüfung erbringen (mindestens Benutzungskategorie 3) sowie eine Brandprüfung nach DIN EN 1634 bestehen.
- Sind die Feuerschutz-Garnituren mit einer Feuerwiderstandsdauer von 30 bzw. 90 Minuten aus einem unterhalb 840 bzw. 1000 °C schmelzenden Werkstoff gefertigt, so muss in Schildern oder Rosetten eine Stahleinlage mit mindestens 1 mm Blechdicke eingebaut sein.
- Die Feuerschutz-Garnituren müssen als komplette Einheit inklusive Befestigungsmaterial und Montagehilfen ausgeliefert werden.
HOPPE-Feuerschutz-Garnituren gemäß ÖNORM sind beim Österreichischen Normungsinstitut zertifiziert. Sie unterliegen einer ständigen werkseigenen Produktionskontrolle und einer Fremdüberwachung durch die Zertifizierungsstelle.
ÖNORM B 5351 –
Einbruchhemmende Baubeschläge – Schlösser, Schließbleche, Schutzgarnituren, Schließzylinder und Nachrüstprodukte für Fenster und Türen
Die ÖNORM B 5351 enthält Bestimmungen über die Ausführung, Prüfung und Kennzeichnung von Türbeschlägen für den Einbau in einbruchhemmende Türen sowie Bestimmungen für weitere einbruchhemmende Nachrüstsysteme für Fernster und Türen.
Der Grad des Widerstandes wird für Schutzgarnituren mit WB (Widerstand Beschlag) abgekürzt, die dahinter folgende Zahl gibt die Widerstandklasse an. Garnituren mit integrierter Zylinderabdeckung können ab Normenausgabe 2011 mit ZA gekennzeichnet werden. Die Widerstandsklassen WB1 bis WB4 stimmen mit der Europäischen Norm DIN EN 1906 (7. Stelle des Klassifizierungsschlüssels) überein.
Wesentliche Merkmale von Schutzgarnituren, die nach ÖNORM B 5351 gefertigt werden
- Die Schutzgarnituren müssen den Nachweis einer DIN EN 1906-Prüfung erbringen (mindestens Benutzungskategorie 2 und Korrosionsklasse 1) sowie eine entsprechende Klassifizierung der einbruchhemmenden Eigenschaften gemäß Anhang A der DIN EN 1906 erreichen.
- Die Maße für Schutzgarnituren nach ÖNORM B 5351 sind nicht eingeschränkt und können zwischen den Marktpartnern abgestimmt werden. Zu PZ 88 abweichende Stichmaße sind demnach zulässig. Ebenso sind die Vierkantmaße von 8 mm, 8,5 mm, 9 mm und 10 mm gestattet.
Folgende Tabelle zitiert Inhalte aus der ÖNORM B 5351
Klassifizierungs-Schlüssel | WB1 | WB2 WB2-ZA | WB3 WB3-ZA | WB4 WB4-ZA | |
1 | Gebrauchs-Kategorie | 2 | 2 | 3 | 3 |
2 | Dauerhaftigkeit | 6 | 6 | 6 | 6 |
3 | Türmasse | 0 | 0 | 0 | 0 |
4 | Feuerbeständigkeit | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 | Sicherheit | 0 | 0 | 0 | 0 |
6 | Korrosionsbeständigkeit | 1 | 1 | 1 | 1 |
7 | Einbruchsicherheit | 1 | 2 | 3 | 4 |
8 | Ausführungsart | ist vom Hersteller zu deklarieren |
Bei Verwendung an Feuerschutztüren ist zusätzlich ÖNORM B 3859 anzuwenden. Die Klassifizierung nach EN 1906 hat folgende Bedeutung:
Benutzungs-Kategorie 2 = mittlere Benutzungshäufigkeit
Benutzungs-Kategorie 3 = häufige Benutzung
Benutzungs-Kategorie 6 = 100.000 Prüfzyklen
Dauerhaftigkeit 6 = 100.000 Prüfzyklen
Korrosionsbestädigkeit 1 = gering (24 h neutraler Salzsprühtest)
Einbruchschutz 1 = gering einbruchhemmend
Einbruchschutz 2 = mäßig einbruchhemmend
Einbruchschutz 3 = stark einbruchhemmend
Einbruchschutz 4 = extrem einbruchhemmend
Anforderungen an die einbruchhemmenden Eigenschaften
WB1 | WB2 WB2-ZA | WB3 WB3-ZA | WB4 WB4-ZA | |
Prüfung der Festigkeit der Befestigung | 10 kN zulässige Verformung ≤ 2 mm | 15 kN zulässige Verformung ≤ 2 mm | 20 kN zulässige Verformung ≤ 2 mm | 30 kN zulässige Verformung ≤ 2 mm |
Festigkeit der Schilder | 7 kN zulässige Verformung ≤ 5 mm | 10 kN zulässige Verformung ≤ 5 mm | 15 kN zulässige Verformung ≤ 5 mm | 20 kN zulässige Verformung ≤ 5 mm |
Anbohrwiderstand Außenschild | keine Anforderung | 60 HRC im Tourstift-Bereich oder 30 s / 200 Nm | 60 HRC im Tourstift-Bereich oder 3 min / 200 Nm | 60 HRC im Tourstift-Bereich oder 5 min / 300 Nm |
Widerstand gegen Abschlagen mit dem Meißel | keine Anforderung | 3 Schläge an definierten Positionen | 6 Schläge an definierten Positionen | 12 Schläge an definierten Positionen |
Festigkeit der Zylinderabdeckung (falls vorhanden) | nein | 10 kN | 15 kN | 20 kN |
Die WB-Klasse entspricht der 7. Stelle im Klassifizierungsschlüssel der EN 1906. Die Prüfkriterien sind identisch.
HOPPE-Schutzgarnituren für den Österreichischen Markt sind in den Klassen WB2, WB3 und WB4 gemäß ÖNORM B 5351 oder zusätzlich als Feuerschutz-Schutzgarnituren gemäß ÖNORM B 3859 und B 5351 erhältlich.
Wichtig:
Weist der Profilzylinder keinen Ziehschutz auf, so muss eine Schutzgarnitur mit Zylinderabdeckung verwendet werden, um die gewünschte Schutzwirkung am Türelement zu erreichen.
HOPPE-Beschläge in den einzelnen Schutzklassen
HOPPE-Garnituren mit Stahlanbohrschutz
HOPPE-Garnituren mit Stahlanbohrschutz sind keine Schutzbeschläge nach DIN 18257. Diese Garnituren erschweren, im Gegensatz zu herkömmlichen Türbeschlägen, das Aufbohren des Beschlages im Zylinderbereich. Garnituren mit Stahlanbohrschutz sind ohne Zylinder-Abdeckung (ZA) in den Materialien Bronze, Messing und Schmiedeeisen erhältlich.
HOPPE-Schutzbeschläge nach DIN 18257 ES0 (SK1)
HOPPE-Schutzbeschläge der Schutzklasse ES0 (SK1) bieten gegenüber herkömmlichen Türbeschlägen einen erhöhten Schutz. Diese Schutzbeschläge sind ohne Zylinder-Abdeckung (ZA) in dem Material Aluminium erhältlich.
HOPPE-Schutzbeschläge nach ÖNORM B 5351 WB2 (DIN 18257 ES1 [SK2])
HOPPE-Schutzbeschläge der Schutzklasse WB2 (ES1, SK2) sind mit und ohne Zylinder-Abdeckung (ZA) in den Materialien Aluminium, Edelstahl und Messing erhältlich. Des Weiteren sind die WB2 (ES1, SK2) Schutzbeschläge auch als Kurzschild-Ausführung mit und ohne Zylinder-Abdeckung in den Materialien Aluminium und Edelstahl lieferbar. WB2 (ES1, SK2) Schutzbeschläge werden in Deutschland von Kriminalpolizeilichen Beratungszentren als Standard empfohlen.
HOPPE-Kombi-Schutzbeschläge nach ÖNORM B 5351 WB2 (DIN 18257 ES1 [SK2])
HOPPE-Kombi-Schutzbeschläge der Schutzklasse WB2 (ES1, SK2) sind ausschließlich mit Zylinder-Abdeckung (ZA) in den Materialien Aluminium, Edelstahl und Messing erhältlich. Diese Schutzbeschläge ermöglichen eine Ausstattung der Innenseite der Haus-/Wohnungsabschluss-Tür mit einer Rosetten-Garnitur statt der üblichen Langschildvariante und erlauben unterschiedliche Material- und Farb-Kombinationen auf der Türaußen- bzw. -innenseite. Werden HOPPE-Produkte mit „Fremdartikeln“ für eine Kombination vermischt, entfällt die Zusage der Zertifizierung.
HOPPE-Schutzbeschläge nach ÖNORM B 5351 WB3 (DIN 18257 ES2 [SK3])
HOPPE-Schutzbeschläge der Schutzklasse WB3 (ES2, SK3) sind mit Zylinder-Abdeckung (ZA) in den Materialien Aluminium, Edelstahl und Messing auf Anfrage erhältlich. Diese Beschläge werden von den Versicherungsgesellschaften bei erhöhten Risiken (Versicherungswerten) vorgeschrieben. Die Kriminalpolizeilichen Beratungszentren in Deutschland empfehlen WB3 (ES2, SK3)Schutzbeschläge bei einem höheren Schutzbedürfnis.
HOPPE-Schutzbeschläge nach ÖNORM B 5351 WB4 (DIN 18257 ES3 [SK4])
HOPPE-Schutzbeschläge der Schutzklasse WB4 (ES3, SK4) sind mit Zylinder-Abdeckung (ZA) und einer 13 mm dicken, gehärteten Stahlplatte versehen. Sie sind in den Materialien Aluminium, Edelstahl und Messing erhältlich. Durch die extrem einbruchhemmende Wirkung empfehlen die kriminalpolizeilichen Beratungszentren in Deutschland WB4 (ES3, SK4) Schutzbeschläge bei einem sehr hohen Schutzbedürfnis (z. B. bei einer „außerordentlich gefährdeten Lage“ des Hauses).